Die Magensäure und das Eiweiß
Säure im Magen erfüllt ihren Zweck und gehört genau dort hin. Warum?
Einerseits ist die Magensäure (Salzsäure HCl) Keimbarriere, andererseits erfüllt sie, gerade bei der Eiweißverdauung einen entscheidenden Zweck:
- Sie aktiviert das Enzym Pepsin (entsteht aus Pepsinogen).
- Die höchste Aktivität hat Pepsin bei einem pH-Wert zwischen 1,5 und 3, also im s a u r e n Milieu.
- Ab einem pH-Wert von 4 nimmt diese Funktion des Enzyms signifikant ab.
- Pepsin ist e s s e n t i e l l für die Zerkleinerung und somit Verdauung von Eiweißmolekülen.
Also: Ohne ausreichend Säure kein bzw. weniger Pepsin und somit unzureichende Eiweißaufspaltung mit anschließender verminderter Resorption.
Sehen Sie an Ihrem niedrigen Eiweißspiegel im Bluttuning.
Im Alter nimmt die Magensäureproduktion in der Regel ab!
Was passiert nun mit den großen (Eiweiß) Molekülen?!
Gerade in Kombination mit verminderter Säureproduktion, also niedriger Keimbarriere führt dies oftmals zum sogenannten SIBO, heißt Small Intestine Bacterial Overgrowth.
Heißt: Durch zu wenig Säure fällt einerseits die Funktion der Keimbarriere weg, andererseits bilden die „unverdauten“, Moleküle Grundlage für vermehrtes bakterielles Keimwachstum im Dünndarm. Leider auch mit Keimen, die dort normalerweise gar nicht wachsen.
Viele davon kommen eigentlich nur eine Stufe tiefer nämlich im Dickdarm vor und bescheren an falschem Ort entsprechende Probleme.
Kurzkettige Kohlehydrate werden natürlich nicht nur von diesen Keimen bevorzugt verstoffwechselt.
Stichwort Dysbiose und Candida
Gärprozesse mit Gas-, Toxin-, und Stickstoffmonoxidbildung (NO) im Magen sind meist Folge.
Merken Sie an Blähungen, Aufstoßen und Schmerzen im Oberbauch.
Dadurch erschlafft der untere Schließmuskel der Speiseröhre mit dem Ergebnis:
Reflux, also saures Aufstoßen mit:
- niedrigem Gesamteiweißspiegel, bei geringerer Aufnahme
- logischerweise mangelhaftem Aminogramm
- Defizite bei Aminosäuren, Vitaminen, gerade auch B-12
(auch das braucht u.a. Säure zu Aufnahme) - entsprechende körperliche Beschwerden
Bei Magenbeschwerden an sich, geht es meistens auch um Harmonie.
Harmonie zwischen Schleimhaut-aggressiven und Schleimhaut-protektiven Substanzen, z.B.:
abbauende / Schleimhaut-aggressive Substanzen:
- Säure – HCL
- Pepsin
- Magenlipase
aufbauende / Schleimhaut-schützende Substanzen:
- Muzin (Magenschleim)
- Bicarbonat (HCO3)
Übrigens: Streß und Sorge schlagen auf den Magen. Das und unachtsames, hastiges Essen mit zu wenig Kauen und Einspeicheln der Nahrung bringen dieses Gleichgewicht mitunter entscheidend aus der Balance. Was Sie dagegen tun können, wissen Sie ja bereits: https://www.strunz.com/das-stress-weg-buch.html
Auch über Säureblocker wissen Sie Bescheid: https://www.drstrunz.de/aktuelles/2021/06/20210614_Magensaeureblocker.php
Rebalancieren können Sie immer mit 3 entscheidenden Faktoren:
Bewegung – Ernährung – Denken
„Der Darm ist der Vater aller Trübsal“
oder frohmedizinisch zitiert
„Der gesunde Darm ist die Wurzel aller Gesundheit.“
Hippokrates von Kos (460 – etwa 377 v. Chr.),
griechischer Arzt, »Vater der Heilkunde«
P.S: Nicht nur deshalb haben wir, ergänzend zum Bluttuning, unter anderem die ausführliche Mikrobiomanalyse eingeführt.
Kontakt: 09171/ 1700
https://www.mein-bluttuning.de/kontakt/
Quellen:
GAPS Gut an Psychology Syndrome Dr. Natasha Campell Mc Bride, Unimedica
Ein Lob der Magensäure Johnatan V. Wright M.D. Mobiwell Verlag
John Del Valle : Peptic Ulcer and Related Disorders in Dan L. Longo, Anthony S. Fauci, Dennis L. Kasper, Stephen L. Hauser, J. Larry Jameson, Joseph Localzo (Hrsg.) : Harrison’s Principles of Internal Medicine. 18. Auflage, Band 2, New York, 2012, S. 2441
Diamant, N; „Physiology of the eosophagus“ in Sleisenger, M., Fordtran, J., (Hgs): Gastrointestinal Disaese, Philadelphia: W.B. Saunders C., 1993, 319-330.